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Literaturcafé : Doris Dörrie und ihre „japanischen“ Filme
2. Juli 2019 um 19:00 - 21:30
Liebe Literaturfreundinnen und -freunde!
Doris Dörrie und ihre „japanischen“ Filme – das ist das Thema unserer nächsten Sitzung:
(2018) Die junge Deutsche Marie (Rosalie Thomass) ist eine, die auszieht, das Fürchten zu lernen. Auf der Flucht vor ihren zerplatzten Lebensträumen und dem Verlust ihrer großen Liebe reist sie für die Organisation Clowns4Help in die Präfektur Fukushima. Zusammen mit dem Clown Moshe (Moshe Cohen) will sie den überlebenden Opfern der Dreifachkatastrophe von 2011, die auch Jahre später immer noch in Notunterkünften leben, ein wenig Freude bringen. Schweres leichter machen. Eine Aufgabe, für die Marie, das muss sie sich schon bald eingestehen, überhaupt nicht geeignet ist. Doch bevor sie erneut davon läuft, beschließt Marie ausgerechnet bei der störrischen alten Satomi (Kaori Momoi) zu bleiben, der letzten Geisha Fukushimas, die auf eigene Faust in ihr zerstörtes Haus in der Sperrzone zurückziehen will. Zwei Frauen wie sie unterschiedlicher nicht sein können, die aber beide – jede auf ihre Art – in der Vergangenheit gefangen sind und lernen müssen, sich von ihren Erinnerungen zu befreien.
(2001) Zwei Brüder – der Feng-Shui-Experte (Gustav-Peter Wöhler) und der frisch von seiner Ehefrau verlassene Uwe Ochsenknecht – wollen in einem Zenkloster in Japan inneren Frieden finden. Unterwegs wird aus ihrer Midlife- ganz abrupt eine Midnight-Krise, als sie sich nachts in Tokios Neondschungel rettungslos verirren. Ohne Pässe und Kreditkarten und inzwischen völlig abgebrannt laufen sie wie auf einem fremden Planeten orientierungslos durch die Straßen. Selbst die einfachsten Dinge werden zu größten und aberwitzigsten Herausforderungen. So hatten sie sich die erste Stufe zum höheren Bewusstsein „alles zurücklassen“ nicht vorgestellt. Aber Not macht erfinderisch und sie schlagen sich durch.
(2008) Hier spielen Hannelore Elsner (gest. 2019) und Elmar Wepper ein Ehepaar, dass mit einem Schicksalsschlag konfrontiert wird.
Das Leben: Nur Trudi weiß, dass ihr Mann Rudi schwer krank ist. Und es liegt an ihr, ob sie es ihm mitteilen will oder nicht.
Der Arzt schlägt eine letzte gemeinsame Unternehmung vor, etwas, was die beiden schon länger vorgenommen, aber nie getan haben. Trudi beschließt, die Erkrankung geheim zu halten und den Rat zu befolgen. Sie überredet Rudi, mit ihr die Kinder und Enkelkinder in Berlin zu besuchen. Doch dort angekommen, müssen die beiden feststellen, dass ihre Kinder mit ihrem eigenen Leben viel zu beschäftigt sind, um sich um die Eltern zukümmern.
Die beiden beschließen daraufhin, in ein Hotel an die Ostsee zu fahren. Dort stirbt Trudi – Rudi ist völlig aus der Bahn geworfen und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Als er dann auch noch von der Freundin seiner Tochter erfährt, dass Trudi das Leben, das sie leben wollte…
Am Anfang der Sitzung steht die Entscheidung, welchen Film wir exemplarisch besprechen wollen (und vergleichend diskutieren mit dem Roman „Was machen wir jetzt?“ aus dem Jahr 1999, unserem Thema im Juni-Café)
Bitte vormerken:
Das Literatur-Café trifft sich am 13. August zur gewohnten Uhrzeit, um über Heinrich Heines weltberühmte Satire „Deutschland. Ein Wintermärchen“ aus dem Jahr 1844 zu sprechen. Es ist der diesjährige 175. Geburtstag von uns zu feiern.