Nach dem Filmabend mit Susanne Fasbender BRAND 1 wollten einige Teilnehmer den Hambacher Forst kennenlernen

Wir waren nicht allein, es waren etwa 5000 Menschen gekommen, wir alle folgten einer Einladung zum Sonntagsspaziergang von dem Waldpädagogen Michael Zobel und Team. Sie fingen vor 3 Jahren an, einmal im Monat einzuladen und es kamen damals zu ihrer Überraschung 50. Jetzt wird fast wöchentlich eingeladen und es kommen immer mehr Menschen hierher.

Es soll heute rund um diese Aktion ebensoviele Polizisten wie Aktivisten im Einsatz gegeben haben. Wir haben nur wenige gesehen. Ein Polizist sprach mit einer Aktivistin, die jahrelang in einem der jetzt zerstörten Baumhäuser gelebt hat. Sie beschrieb wie sie alle Materialien gesammelt hatten, aus eigenen wertvollen und geliebten Beständen und wie sehr sie an diesem Heimat-Ort gehangen hat und soetwas nie wieder finden könnte dabei liefen ihr die Tränen und der freundliche Polizist war sichtbar berührt.
Die Polizei ansich wurde auch angesprochen, dass sie ihre Arbeit tun müßten und vielleicht auch nicht dahinter stehen. Es gab keinen Anlass irgend jemanden vor etwas schützen zu müssen. Die Aktivisten sind mit Kindern groß und sehr klein  gekommen, denen sie erklären mußten warum sie hier sind und viele hatten Bäumchen zum einpflanzen dabei.
Wir durften nicht in den Hambacher Wald hinein, der war gesperrt sogar für jeden, der den Bewohnern der Baumhäuser Essen und Trinken bringen wollte. Ob da wirklich keine Versorgung von außen möglich ist?
Es gibt eine Mahnwache davor, die durchgehend besetzt ist.
Es machte wirklich Hoffnung, bei soviel Einsatz, dass der Wald bleiben wird.

Papa, wie wird es hier aussehen wenn ich mal groß bin?

Es waren tatsächlich Fotografen und Journalisten aus fast aller Welt da, z.B. Brasilien, Mexiko, Kanada, und alle deutschen und einige europäische Sender wurden aufgezählt.
Es scheint so als ob die Welt zuschaut wie hier entschieden wird.

Das Umweltinstitut sagt dazu:

Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,

auf Anordnung der nordrhein-westfälischen Landesregierung hat die Polizei gestern begonnen, erste Baumhäuser im Hambacher Forst zu räumen. Ab Oktober soll der Wald gerodet werden, damit der Energiekonzern RWE hier weiter den Klimakiller Braunkohle fördern kann. Noch vor einem Beschluss der Kohlekommission sollen so Fakten geschaffen werden.

Mit der Räumung haben sich RWE und die NRW-Landesregierung entschieden: gegen besonnenes Handeln, für Eskalation. Gegen den Wald, für die Kohle. Gegen das Klima, für die Unternehmensinteressen von RWE. Doch so einfach kommen sie damit nicht durch!

RWE und Politik haben unterschätzt, wie viele Menschen sich für den Schutz des Hambacher Waldes einsetzen werden. Denn im „Hambi“ entscheidet sich, wie ernst es Deutschland mit dem Kohleausstieg ist.
Bitte werden auch Sie jetzt aktiv!

Vielen Dank und herzliche Grüße!
Philip Bedall
Referent für Energiepolitik