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BRAND II der Filmtriologie von und mit Susanne Faßbender

Susanne Fasbender zeigte den zweiten Teil der Filmtrilogie Brand in der Kulturschmiede. In beeindruckenden Bildern gelang es der Autorin darin, die Perspektive der vom Braunkohletagebau betroffenen Menschen im Rheinischen Revier darzustellen und dabei sehr persönliche Einblicke in das tägliche Leben der zur Umsiedlung gezwungenen Familien zu gewinnen. So wurde deutlich, dass von den riesigen Baggern nicht nur ganze Landschaften, sondern auch intakte Dorfgemeinschaften zerstört und nicht nur Bäume, sondern auch Menschen entwurzelt werden. Eine bizarre Schönheit der Zerstörung und des Verfalls kennzeichnen den Film ebenso wie die tiefen Einblicke in die Ohnmacht der örtlichen Entscheidungsträger gegenüber den Konzerninteressen von RWE. Dabei zeigt Fasbender, wie der Energieriese skrupellos seine Interessen im Sinne der Profitmaximierung durchsetzt und die Bedürfnisse der Menschen mit Füßen tritt. So wurden beispielsweise von RWE Bewohner ausgespitzelt, Nachbarn gegeneinander ausgespielt, Informationen gesammelt und Dossiers angelegt, um Entschädigungen möglichst gering zu halten, was existenzbedrohlichen Folgen für Betroffene hatte. 
In der anschließenden Diskussion wurde über Instrumente des Klimaschutzes, wie den Emissionshandel sowie die Macht und Gier der Konzerne gesprochen. Ein Zuschauer meinte, dass das menschenverachtende Vorgehen von RWE an Stasimethoden erinnere. 

Beitrag: Oliver Wagner

 

Demo am Hambacher Wald

Wir sind 6 von 50.000 Teilnehmern bei der Demo am Hambacher Wald gewesen, sind knapp 20 km gelaufen, auch im Wald – leider ohne jedes Baumhaus – alle geräumt. Ein Bauer hatte Felder zur Verfügung gestellt, damit die Demo stattfinden konnte.
Die gerodete Kante zwischen Wald und Kohleabbaufläche war trostlos.

Wir freuen uns auf den Filmabend mit Susanne Fasbender
BRAND II Gegenwart der Dörfer und Bepreisung von Natur
Freitag, 12. Oktober 2018 um 19:0021:00

 

Nach dem Filmabend mit Susanne Fasbender BRAND 1 wollten einige Teilnehmer den Hambacher Forst kennenlernen

Wir waren nicht allein, es waren etwa 5000 Menschen gekommen, wir alle folgten einer Einladung zum Sonntagsspaziergang von dem Waldpädagogen Michael Zobel und Team. Sie fingen vor 3 Jahren an, einmal im Monat einzuladen und es kamen damals zu ihrer Überraschung 50. Jetzt wird fast wöchentlich eingeladen und es kommen immer mehr Menschen hierher.

Es soll heute rund um diese Aktion ebensoviele Polizisten wie Aktivisten im Einsatz gegeben haben. Wir haben nur wenige gesehen. Ein Polizist sprach mit einer Aktivistin, die jahrelang in einem der jetzt zerstörten Baumhäuser gelebt hat. Sie beschrieb wie sie alle Materialien gesammelt hatten, aus eigenen wertvollen und geliebten Beständen und wie sehr sie an diesem Heimat-Ort gehangen hat und soetwas nie wieder finden könnte dabei liefen ihr die Tränen und der freundliche Polizist war sichtbar berührt.
Die Polizei ansich wurde auch angesprochen, dass sie ihre Arbeit tun müßten und vielleicht auch nicht dahinter stehen. Es gab keinen Anlass irgend jemanden vor etwas schützen zu müssen. Die Aktivisten sind mit Kindern groß und sehr klein  gekommen, denen sie erklären mußten warum sie hier sind und viele hatten Bäumchen zum einpflanzen dabei.
Wir durften nicht in den Hambacher Wald hinein, der war gesperrt sogar für jeden, der den Bewohnern der Baumhäuser Essen und Trinken bringen wollte. Ob da wirklich keine Versorgung von außen möglich ist?
Es gibt eine Mahnwache davor, die durchgehend besetzt ist.
Es machte wirklich Hoffnung, bei soviel Einsatz, dass der Wald bleiben wird.

Papa, wie wird es hier aussehen wenn ich mal groß bin?

Es waren tatsächlich Fotografen und Journalisten aus fast aller Welt da, z.B. Brasilien, Mexiko, Kanada, und alle deutschen und einige europäische Sender wurden aufgezählt.
Es scheint so als ob die Welt zuschaut wie hier entschieden wird.

Das Umweltinstitut sagt dazu:

Liebe Freundinnen und Freunde des Umweltinstituts,

auf Anordnung der nordrhein-westfälischen Landesregierung hat die Polizei gestern begonnen, erste Baumhäuser im Hambacher Forst zu räumen. Ab Oktober soll der Wald gerodet werden, damit der Energiekonzern RWE hier weiter den Klimakiller Braunkohle fördern kann. Noch vor einem Beschluss der Kohlekommission sollen so Fakten geschaffen werden.

Mit der Räumung haben sich RWE und die NRW-Landesregierung entschieden: gegen besonnenes Handeln, für Eskalation. Gegen den Wald, für die Kohle. Gegen das Klima, für die Unternehmensinteressen von RWE. Doch so einfach kommen sie damit nicht durch!

RWE und Politik haben unterschätzt, wie viele Menschen sich für den Schutz des Hambacher Waldes einsetzen werden. Denn im „Hambi“ entscheidet sich, wie ernst es Deutschland mit dem Kohleausstieg ist.
Bitte werden auch Sie jetzt aktiv!

Vielen Dank und herzliche Grüße!
Philip Bedall
Referent für Energiepolitik

Tag des offenen Denkmals mit dem Kommissar vom TIC dabei

Es gab viele interessierte Menschen, die endlich mal eine Gelegenheit fanden, mehr über die Geschichte der Kulturschmiede zu erfahren. Genauso interessant war auch, wie der Verein zu diesem Vorhaben kam und wie die nächsten Pläne aussehen.
Nun, auch über die Geschichte der Nachbarschaft und die lebendige Zusammenarbeit konnte das Vorstandsmitglied Fritz Figge viel berichten.
Selbst wir Beteiligten haben gespannt zugehört.
Ein fröhlicher Tag mit bergischem Butterkuchen, Sonnenschein und netten Gästen.

BRAND 1 Filmabend mit Susanne Fasbender im Gespräch am 31.08.2018


Großes Kino in der kleinen Kulturschmiede. So könnte man diesen Kinoabend auf den Punkt bringen. Susanne Fasbender ist mit ihrem Film Brand ein sehenswerter Film gelungen, der für eingefleischte Energieexperten ebenso interessant war, wie für interessierte Laien. Kenntnisreich hat die Künstlerin Fakten zusammengetragen und den Tagebau am Niederrhein aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. So kamen Baumbesetzer/innen und Umweltaktivist/innen ebenso zu Wort wie Wissenschaftler/innen und Anwohner/innen. Die fachkundigen Interviewpartner/innen und die künstlerisch anspruchsvoll aufgenommenen Bilder machten den Abend in der Kulturschmiede zu einem kurzweiligen Erlebnis. Nach der Vorführung folgte eine spannende Diskussion mit Susanne Fasbender, wobei sie eindrucksvoll in persönliches Engagement bei den Dreharbeiten erkennen ließ. Schnell waren sich die Anwesenden in der voll besetzten Kulturschmiede einig, dass unbedingt auch die beiden anderen Teile der Trilogie gezeigt werden sollten. www.brandfilme.org

 

“Noch einmal vier Jahre Merkel – was ist wirtschaftspolitisch von der GroKo zu erwarten?”

Mittwoch, 20. Juni 2018 um 19:0021:00
Referent Prof. Dr. Bontrup

Prof.Bontrup, Hochschulllehrer an der Westfälischen Hochschule und Sprecher der Arbeitsgruppe „Alternative Wirtschaftspolitik“  hat am 20.Juni in der Kulturschmiede einen Vortrag zu der Frage „Was ist wirtschaftspolitisch von der Groko zu erwarten?“ gehalten. Die Arbeitsgruppe „Alternative Wirtschaftspolitik“ publiziert seit den 1970er Jahren in jedem Jahr ein kritisches wirtschaftspolitisches „Memorandum“, das inzwischen als eine Art Gegengutachten zum Sachverständigenrat (die sogenannten „Fünf Weisen“) der Bundesregierung anerkannt ist. Etwa 1000 Hochschullehrer, Wirtschaftsexperten, Gewerkschaftler, Ökologen  und interessierte Laien haben die Kurzfassung des Memorandum 2018 unterzeichnet.
Es erstaunt daher nicht, dass Prof.Bontrup´s fulminates und leidenschaftliches Plädoyer für eine grundsätzliche Richtungsänderung in der Finanz-, Geld – und Wirtschaftspolitik eine lebhafte Diskussion in der Kulturschmiede auslöste. Prof.Bontrup hat mit vielen Fakten und Beispielen aufgezeigt, wie sich die Berliner Parteien überwiegend den scheinbaren Sachzwängen nationaler und internationaler Kapitalinteressen und Konzerne unterwerfen. Eine Gestaltung des kapitalistischen Wirtschaftssystems im Interesse der Bevölkerungsmehrheit finde nur noch in Ausnahmefällen statt. Auf die dringend notwendige Anhebung des Spitzensatzes der Einkommensteuer und auf eine spürbare Vermögens- und Erbschaftssteuer auf Großvermögen wird verzichtet, obwohl die ganz überwiegende Bevölkerungsmehrheit und die Staatsfinanzen hiervon profitieren würden.
Der Preis der derzeitigen relativen Prosperität in Deutschland sei eine klaffende Lücke zwischen einer kleinen Zahl von Superreichen  und einer wachsenden Zahl von Menschen, die ohne jede Perspektive auf steigende Lebensqualität und gesellschaftlicher Teilhabe ausgegrenzt und leichtes Opfer für rechtspopulistische  Demagogen werden. Auch die Exportstärke Deutschlands sei kein Zeichen von besonderer Innovations- und Investitionstätigkeit, sondern von einem schon seit Jahrzehnten anhaltenden Druck auf das reale Lohniveau, befördert durch eine Schwächung der Gewerkschaften und eine „Reserverarmee“  von – bei korrekter Rechnung – immer noch 6 Millionen Arbeitssuchenden.
Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft beruhe auf dem massiven Druck auf die Nettoreallöhne und dem Niedrighalten der Lohnstückkosten, zu Lasten des Einkommensniveaus der Bevölkerung  und der Binnenkaufkraft.  Dem Exportweltmeister Deutschland stünde dadurch im Ausland Verschuldungsweltmeister gegenüber. Dadurch entstünde eine extrem ungleichgewichtige Wirtschaftsentwicklung, die von der EU, vom Weltwährungsfonds und besonderes auch von den USA (nicht nur von Trump) seit langem kritisiert wird, weil sie die internatonal und europäische Krisenanfälligkeit erheblich verstärkt.
Eine Zahl von Prof.Bontrup zeigt die wirtschaftspolitisch verursachte Schieflage der Verteilung in Deutschland   besonders eindruckvoll:

Wäre der Anteil der Löhne am Volkseinkommen (die sogenannte Lohnquote) auf dem maximalen Stand des Jahres 2000 bis heute verblieben, dann hätten die abhängig Beschäftigten bis heute sage und schreibe 1,400.000.000.000 (1,4 Billionen Euro!) mehr   Einkommen erzielt.  Stattdessen ist diese riesige Geldsumme den Gewinnbeziehern zugeflossen.

Mit einem Wort: Der Vortrag von Prof.Bontrup  war ein erneutes Highlight in der Reihe anspruchsvoller Vorträge und lebhafter Diskussionen in der Kulturschmiede!

24.06.2018 Prof. Dr. Peter Hennicke

Klimaschutz u.Energiewende im Zeitalter des „Trumpismus“

Veranstaltung vom 14. Juni 2018 mit Prof. Dr. Peter Hennicke

Klimaschutz und Energiewende im Zeitalter desTrumpismus“

Präsident Trump ist mit weniger Stimmen als Hillary Clinton und mit nur 25,5% der Wahlberechtigten – dank des besonderen US-Wahlsystems – an die Macht kam. Kein Zweifel: Dieser Präsident sei, so Hennicke, für die Weltpolitik ein gefährliches Irrlicht und ein Supergau für die amerikanische Demokratie. Aber „Trump-Bashing“ führe nicht weiter, wenn die soziale Basis der Trumpwähler nicht Ernst genommen und keine konkreten Antworten auf deren wachsende Demokratiefeindlichkeit gefunden werden. Dieses Handlungsdefizit bestehe auch in anderen Ländern. Auch in Europa kann der Rechtspopulismus als Ausdruck des grassierenden „Trumpismus“ verstanden werden.

Trump`s Macht beruhe – im Gegensatz zu vergleichbaren Autokraten anderer Ländern – auf der ökonomischen Stärke des US-Rüstungsimperialismus, der Leitwährung Dollar und des amerikanischen Finanzmarkts. Trump`s ökonomische Schwäche sind das exorbitant steigende Haushalts- und Außenhandelsdefizit und die Verschärfung der Verteilungsprobleme in den USA.

Insofern sei es nur eine Frage der Zeit, bis auch Trump`s Wählerbasis zu spüren bekommt, dass ein Milliardär und Egomane nicht ihre soziale Lage verbessert, sondern die wirklich großen sozialen und ökologischen Probleme eher verschärft als sie zu lösen.

Denn das derzeitige Kardinalproblem der Politik bleibe mit oder ohne Trump bestehen: Die wirklich großen Fragen, werden kaum noch gestellt und sind aus den Headlines verschwunden. Auch die Medieninszenierung des „Trumpismus“ habe zusammen mit der medialen Auschlachtung der Flüchtlingsprobleme dazu beigetragen, grundlegene globale und nationale Fragen in den Hintergrund zu drängen, z.B.:

  • Wie können die multiplen Klima-, Armuts- , Finanz- und Verteilungskrisen gelöst werden?
  • Ist mehr Lebensqualität (besseres Wirtschaftswachstum) für eine wachsende Weltbevölkerung mit weniger Naturverbrauch (“Entkopplung“) möglich?
  • Kann „grüner Fortschritt“ eine nachhaltigere Entwicklung („better growth“) sichern?
  • Hat die Vision einer Gesellschaft ohne Ausbeutung von Mensch und Natur noch eine Realisierungschance?

Gesellschaft und Politik brauchen Zukunftsvisionen und –konzepte um die Welt besser mitmenschlich und lebensfähig zu gestalten. Es müsste hierzu quasi einen gesellschaftlichen und politischen ‘Koalitionsvertrag‘ mit einer Präambel geben, in der steht: „Wir wollen nachhaltiger produzieren und konsumieren und dürfen nicht auf Kosten von Um-, Mit- und Nachwelt leben!“

So, wie es zum Beispiel Ulrich Brand und Markus Wissen in ihrem Buch formulieren- “Von der ‘imperialen‘ zur solidarischen Lebensweise“!

Noch befinde sich die Welt, so Hennicke, global betrachtet, an einer Weggabelung entweder in Richtung „Barbarisierung“ oder in Richtung auf „große Transformation zur Nachhaltigkeit“. Aber der fortschreitende Klimawandel, der rapide Verlust an Artenvielfalt und das Anschwellen auch der Klimaflüchtlinge signalisieren, dass der Entwickungspfad in Richtung „Nachhaltigkeit“ nicht mehr lange wählbar sein wird.

Prof. Dr. Peter Hennicke zeigte am Abend des 14. Juni in der Kulturschmiede den Besuchern zunächst die ökonomische, soziale und politische Ist-Situation anhand von Zahlen und Fakten. Er unterstrich seine Thesen auch mit Verweis auf Aussagen verschiedenster Persönlichkeiten, wie z.B.:

  • „ …Wir kommen heute nicht mehr umhin anzuerkennen, dass ein wirklicher ökologischer Ansatz sich immer in einen sozialen Ansatz verwandelt, der die Gerechtigkeit in die Umweltdiskussion aufnehmen muss, um die Klage der Armen ebenso zu hören wie die Klage der Erde. …“ (Quelle: Papst Franziskus, Laudato Si, S. 44)
  • „ … Und wenn Marx die bloß formellen Freiheiten in der bürgerlichen Gesellschaft kritisierte und die Durchsetzung der reellen, sozialen Freiheiten verlangte, dann propagierte er keineswegs einen anarchistischen Umsturz, sondern äußerte den legitimen Anspruch auf das, was wir heute mit umfassender Teilhabe für alle meinen und auch von Seiten der Kirchen einfordern … . (K. Marx) wollte keineswegs hinter die Errungenschaften der Französischen Revolution zurück, sondern diese vielmehr vollenden. …“ (Quelle: Kardinal Reinhard Marx in: Sonntagsblatt 360° Evangelisch)
  • „ … Trump hat uns Amerikanern ein großes Geschenk gemacht. Durch seine Grobschlächtigkeit und Inkompetenz stößt er permanent Menschen vor den Kopf – und sie schlagen zurück. Er hat mehr Amerikaner für die Politik sensibilisiert als jeder andere Präsident vor ihm … .
    Trump ist wirklich das Letzte. Andere Länder haben ja auch lächerliche Führer, aber Trump – come on?!!“ (Quelle: US-Schauspielerin und Oscar-Gewinnerin Susan Sarandon; FR. 8.11.2017)

Darüberhinaus verwies Hennicke auf eine Vielzahl hoffnungsvoller technologischer und sozialer Megatrends (z.B. bei erneuerbaren Energien ), auf machtvoller Allianzen (z.B.zum Ausstieg aus fossilen Energien) und auf sozial verantwortliches Engagement von Finanzinvestoren

Denn abgesichts der derzeitigen ökologischen und sozialen Krisen stellt sich vor allem die Frage, ob das 2-Grad-Ziel noch zu erreichen ist. Die Zielerreichung würde nicht nur extremen globalen Klimaschäden entgegen wirken, sondern auch die zunehmende Flüchtlingswelle von „Klimaasylsuchenden“ begrenzen. Bislang kannte man nur Flüchtlinge als Opfer von Kriegen, politischer Unterdrückung und Vertreibung, inzwischen kommen immer mehr klimabedingte Ursachen und Verstärker hinzu.

Konkrete Maßnahmen auf unterschiedlichen Akteursebenen müssen mit ökologischen Leitbildern, „grünen“ Wirtschaftskonzepten und –strategien bis hin zu einer konsequenten Kreislaufwirtschaft verbunden werden. Der Aufbau und die Erweiterung einer „polyzentrischen Energiespar-Gouvernance“ wäre z. B. ein Konzept für Deutschland, um die ambitionierten Energiesparziele der Bundesregierung zu erreichen (mehr Infos zum Vorschlag einer Bundeseffizienzagentur: https://epub.wupperinst.org/frontdoor/deliver/index/docId/5161/file/5161_BAEff.pdf )

„Eine Energiewende ist der Kern jeder „grünen Ökonomie“ und derzeit das konkreteste Zukunftsprojekt … in Deutschland und anderswo“ stellt Hennicke fest.

Unter der Prämisse „Lokal handeln, um global zu verändern“ wies der ehemalige Präsident des Wuppertal Instituts auch auf inzwischen praktizierte Leitkonzepte aus Ländern wie Dänemark und der Schweiz hin.

Die von der Bundesregierung unter Angela Merkel 2010 formulierten „Revolutionären Ziele“ der Energiewende befinden sich dagegen hinsichtlich der Umsetzung noch „in den Kinderschuhen“. Immerhin habe jedoch die Bundesregierung im neuen Koalitionsvertrag 2017 erneut einen politischen Plan mit ambitionierten Sektorzielen zur C02-Minderung bis 2030 abgekündigt. Noch bestehe Hoffnung, dass durch diese Selbstbindung der Politik mehr Verantwortung für Klimaschutz und Energiewende übernommen wird. Denn die Energiewende sei nicht nur ein hochkomplexes Technologieprojekt, sondern eine grundlegende soziale Transformationsstrategie zu Gunsten der Risikobegrenzung für Kinder, Enkel und nachkommende Generationen.

Letzlich müsse daher ein gesellschaftlicher Diskurs über die Grundsatzfrage geführt werden: In welchem Land wollen wir als Gesellschaft und jeder von uns in Zukunft leben? Jutta Allmendinger habe in einer repräsentativen Befragung diese Grundsatzfrag in drei Teilfragen aufgegliedert und sehr lesenswerte Anworten bekommen:„Wie ist es heute? Wie soll es werden? Wie wird es sein?“
Im Anschluss an den Vortrag beantwortete Prof. Hennicke Publikumsfragen. Unter anderem wurde über Trumps Anhängerschaft in einem Vergleich mit europäischen Populisten und rechten Kräften diskutiert. Auch die Umsetzungsfragen und der notwendige weltweite Paradigmenwechsels in Hinblick auf „Energie- und Ressourceneffizienz“ als ein essenzielles Ziel wurde besprochen.

Abschließend applaudierten die Gäste Prof. Dr. Peter Hennicke dankend, dessen wissenschaftliche Vorträge man ansonsten eigentlich eher in einem Kongress- oder Hörsaal hören kann.

 

 

Filmabend mit Greenpeace Wuppertal „More than honey“

Am Mittwochabend den 6. Juni (2018 sehr sonnig und warm) besuchten mit Stephanie Walter und Xenia El Mourabit zwei Greenspeaker von Greenpeace Wuppertal die Kulturschmiede.

Neben Infomaterial brachten sie für die Besucher, von denen auch einige aus anderen Stadtteilen Wuppertals kamen, den Film „More than honey“ mit.

Dieser Film von Markus Imhoff wurde in der Schweiz zum erfolgreichsten Schweizer Kinofilm des Jahres 2012 und zum erfolgreichsten Schweizer Dokumentarfilm aller Zeiten seines Genres.

In dem Film wird erwähnt, dass der Pysiker Albert Einstein gesagt haben soll „Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen aus.“
Mehr als ein Drittel unserer Nahrungsmittel weltweit ist abhängig von der Bestäubung der Bienen. Das ist Faktum.

In der Dokumentation erfährt man wie Menschen und noch konkreter – skrupellose „Imker“ – mit diesen fleißigen und für die Natur lebenswichtigen geselligen Tierchen auf vielen Teilen dieser Welt umgehen. Indirekt ruft dieser Film deshalb in gewisser Weise zum Agieren auf, denn er zeigt Szenen, in denen Bienen und Bienenvölker oftmals aus rein wirtschaftlichen Gründen gequält und getötet werden.

Die Gäste der Kulturschmiede waren von den Sequenzen mit den formidablen Bildern, die an zahlreichen Schauplätzen in Europa, den USA, in Australien und in China entstanden sind, sehr beeindruckt.

Nach dem 90minütigen Film stellten interessierte Besucher viele Fragen an den engagierten Imker, Herrn Stephan Tanneberger, die von ihm sehr gewissenhaft beantwortet wurden.
Er hat so ein umfangreiches Fachwissen, was er praxisnah vermitteln konnte und wirklich zu jeder Frage eine fundierte Antwort hatte und das bis tatsächlich auch der letzte Besucher zufrieden war.

Unser Dank gilt allen Beteiligten.

(Katja Hausmann, Andrea Bogner)

makoge Ensemble Al Watan zu Gast beim Nachbarschaftskaffeetrinken

Nachbarschaftstreffen im Mai 2018

Am Sonntag, den 27. Mai gastierte das makoge Ensemble Al Watan in der Kulturschmiede zum allmonatlichen Nachbarschaftstreffen.

Im Ensemble Al Watan, einer Projektgruppe der Mandolinenkonzertgesellschaft Wuppertal (makoge) spielen junge Musiker, Schüler, Studenten und Geflüchtete, zusammen internationale Songs – darunter auch Stücke arabischen und iranischen Ursprungs. Auch Kompositionen von Joel Hohmann, Gitarrist und langjähriger Mitspieler, gehören zum Repertoire.

Es war ein schöner, sommerlicher Nachmittag im Veranstaltungsraum der Kulturschmiede, musikalisch untermalt mit Gitarren und Mandolinen. Sowohl die Musiker als auch die Besucher des Nachbarschaftstreffens hatten ihre Freude. Nette Gespräche bei Kaffee, Kuchen und Gebäck rundeten die Veranstaltung ab.

Thomas Horrion, stellv. Vorsitzender der makoge, Andrea Bogner und Christine Nordmann, vom Vorstand des Vereins Kulturschmiede An der Hütte 3, arrangierten dieses wunderbare kulturelle und gesellige Event. Vielen herzlichen Dank an alle Beteilgten.

(Andrea Bogner)

(Entsprechend der DSGVO liegen von allen Beteiligten Erklärungen vor, dass fotografiert und abgebildet werden darf. Thomas Horrion)