Viel positive Resonanz für die Idee des Solidarischen Bürgertickets erhielt der Sprecher der Wuppertaler Initiative Jan Niko Kirschbaum am gestrigen Mittwoch in der Kulturschmiede. Der unkonventioneller Vorschlag, wonach alle Bürger Wuppertals zusammen den ÖPNV finanzieren und ihn dann auch alle gleichermaßen ohne zusätzliches Ticket nutzen dürfen, warf aber auch viele Fragen auf und so konnte nach einem spannenden Vortrag intensiv diskutiert werden. Einig waren sich die Anwesenden, dass die Qualität und die Finanzierung des ÖPNV verbessert werden muss. Wie das Konzept des Solidarischen Bürgertickets im Detail aussehen soll, ist dabei noch nicht sicher. Hier zeigte sich Referent Jan Niko Kirschbaum sehr offen für Ideen. Dabei liegt die wesentliche Herausforderung darin, ein solches System möglichst gerecht zu finanzieren, ohne es zu kompliziert zu machen. Nun wird das Konzept bald in einem Pilotversuch in der Elberfelder Nordstadt getestet. Wenn es sich da bewährt, darf man darauf hoffen, dass die bislang in weiten Teilen zurückhaltende Politik in Wuppertal mutiger wird und einen stadtweiten Versuch wagt. Da wäre es gut, wenn die Landespolitik einen Rahmen vorgeben würde, der die Erprobung solcher Ideen fördert, weil sie zur Entlastung des Verkehrs und zu einer Reduzierung von Luftschadstoffen sowie CO2 in unseren Städten beitragen. Denn das wäre ein großer Gewinn für die Lebensqualität aller, auch derer, die mit dem Auto unterwegs sind. Oliver Wagner