Literaturcafé
13. Januar 2025 um 19:00 - 21:00
Liebe Freundinnen und Freunde der Literatur,
seid ganz herzlich eingeladen zu unserer ersten Zusammenkunft im neuen Jahr am Montag, dem 13. Januar 2025, wie immer im Raum der Kulturschmiede Cronenberg, An der Hütte 3 – um 19:00h-21:00h.
Heute geht es einen ganz besonderen, kurzen Roman über acht Tage im Leben eines sehr alten Mannes namens Felice, begleitet vom immer neugieriger werden Ich-Erzähler des Schweizer Autors Fabio Andina mit dem Titel: Tage mit Felice. Als Leser darf ich mit dem jungen Mann buchstäblich eintauchen die ganz andere Welt eines regelmäßig in einer eiskalten „Gumpe“ badenden Menschen, und mit allen Sinnen gelingt unserer Fantasie die Verzauberung in die zeitlose Einfachheit dauerhaften Glücks. Spielort sind die Berge und ein Dorf im Tessin oberhalb des Lago Maggiore – unsere kritische Lesung wird begleitet von Bildern der Landschaft und ihrer Menschen.
Katja Lückert zufolge (Deutschlandfunk April 2020) berichtet der moderne Ich-Erzähler dieses Romans von den acht Tagen, in denen er sein Leben dem des 90-jährigen Felice angepasst hat. Der Greis führt im Schweizer Bleniotal ein einfaches, naturverbundenes und ritualisiertes Leben, zu dem ein tägliches Bad in einer Felswanne, Kaki-Sammeln und Tauschgeschäfte im Heimatdorf gehören, so Lückert. Verwundert stellt sie fest, dass sie sich bei den kargen Schilderungen keineswegs gelangweilt hat, obwohl der Ich-Erzähler kein Fazit aus seinem Experiment zieht. Vielleicht ahnt man beim Lesen die Bedingungen eines glücklichen Lebens, vermutet sie, „schließlich trägt Felice das Glück schon im Namen“.
Weitere Eindrücke von Lesenden:
»Andina schreibt wunderbar geerdet über radikal Einfaches.« Buchkultur
Ein Bergdorf im Tessin: Vor dem ersten Hahnenschrei bricht Felice auf, der alte Kauz, der meistens barfuß läuft, um in einer Gumpe weit oben hinter dem Kiefernwald zu baden. Danach hackt er Holz, pflückt im Garten Kakis, und wenn er im Wald Pilze findet, kommt er mit Käse zurück.Der junge Mann aus der Stadt, der mit ihm geht, entdeckt eine nie gesehene Dunkelheit, eine Stille, die hörbar, eine Kälte, die Hitze wird und so manches Geheimnis um den neunzig Jahre alten Mann. Ihm wird klar: Wir dürfen uns Felice als glücklichen Menschen vorstellen.
Ein Bergdorf im Tessin: Vor dem ersten Hahnenschrei bricht Felice auf, der alte Kauz, der meistens barfuß läuft, um in einer Gumpe weit oben hinter dem Kiefernwald zu baden. Danach hackt er Holz, pflückt im Garten Kakis, und wenn er im Wald Pilze findet, kommt er mit Käse zurück.Der junge Mann aus der Stadt, der mit ihm geht, entdeckt eine nie gesehene Dunkelheit, eine Stille, die hörbar, eine Kälte, die Hitze wird und so manches Geheimnis um den neunzig Jahre alten Mann. Ihm wird klar: Wir dürfen uns Felice als glücklichen Menschen vorstellen.
»Ein magisches Buch, das einen so nachdenklich wie heiter stimmt.« SonntagsBlick
Fabio Andina erzählt in seinem minimalistischen Roman über die Kunst des einfachen Lebens und zeichnet zugleich das Porträt eines Dorfs in der Schweiz.
Im Erscheinungsjahr gab es auch eine sehr sehenswerte Diskussion im Schweizer Fernsehen – hier der Link:
Eine schöne Adventszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht
Jens Clausen