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Literaturcafé

1. August 2017 um 19:00 - 21:00

Am 1. August geht es um die Verfilmung von Stefan Zweigs Biografie seiner letzten Lebensjahre in Amerika: Vor der Morgenröte – Stefan Zweig in Amerika“ (2016)
„MK“ schreibt auf Amazon:
 (Der Film) befasst sich mit den letzten ungefähr 5 1/2 Jahren im Leben des Schriftstellers Stefan Zweig, in denen er in Amerika im Exil lebte. Fernweh, Neugier und sein großbürgerlicher Lebensstil, später auch der Erste Weltkrieg, hatten ihn, der am 28.11.1881 in Wien als Sohn eines wohlhabenden jüdischen Textilunternehmers geboren wurde und in einer prächtigen Wohnung am Wiener Schottentor aufgewachsen war, schon früher zu Reisen angetrieben. Als nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten ab 1933 seine Bücher nicht mehr in Deutschland verlegt werden durften, wandelte sich der Drang in Rastlosigkeit. Zunächst emigrierte er, der sich als „Jude aus Zufall“ bezeichnete, nach London, dann nach Amerika.
Dieser leise und in moderatem Tempo erzählte Film zeigt einige seiner Stationen. Gerade sind in Berlin die Olympischen Spiele zu Ende gegangen, da macht Stefan Zweig im September 1936 in Rio de Janeiro, Brasilien, für eine Lesung Halt. Dann reist er weiter zum Schriftstellerkongress nach Buenos Aires, Argentinien. Überall ist eines der Hauptthemen die Politik in Deutschland und wird von ihm eine Positionierung dazu erwartet.
Der Schwerpunkt wird auf Zweig als Schriftsteller gelegt, seine Einstellung pro Erhaltung der eigenen größtmöglichen Freiheit und der Trennung von Geist, also auch Schriftstellerei oder Kunst, und Politik oder dass er ein überzeugter Verfechter eines vereintes Europas war, wird fein herausgearbeitet. Darüber hinaus wird seine Zwangslage, etwa seine Reaktion auf zahllose Anfragen verzweifelter Schriftstellerkollegen und anderer verfolgter Intellektueller, die ihn inständig um Hilfe baten, um Deutschland verlassen zu können, deutlich. Hinzu kommen seine seelischen Qualen, heimatlos und zunehmend sprachlos zu sein.
Josef Hader nimmt man den Getriebenen, Gequälten, mehr und mehr zum Schatten seiner selbst werdenden sensiblen und zugleich egoistischen Mann ab, den Schriftsteller, der nach seiner eigenen richtigen Haltung angesichts des Krieges und dessen Ausmaßes und in Anbetracht des Fehlens einer „Opposition gegen ihn als solchen“ sucht und von immer größerer Lethargie umfangen wird, bis seine Lebensgeister langsam verlöschen, weil die „Welt der eigenen Sprache untergegangen“ ist.
Maria Schraders zweite Regiearbeit nach „Liebesleben“ (2007) – den meisten dürfte sie eher als Schauspielerin durch „Aimée und Jaguar“, 2007, „Schwestern, 2013, „Vergiss mein Ich“, 2014, bekannt sein – ist ein informatives Drama und Teilporträt geworden. 
„Vor der Morgenröte – Stefan Zweig in Amerika“ ist kein Film, der erklärt, vielmehr setzt er auf Stimmungen, seelische wie äußere, etwa mithilfe von Landschaften
Es ist sehr empfehlenswert, zur Vorbereitung der Diskussion über diesen Film Stefan Zweigs Studie „Brasilien – Ein Land der Zukunft“ (neu aufgel. als Insel Taschenbuch 2013) zu lesen, vor allem das erste Kapitel zur Geschichte des riesigen Landes ist sehr interessant:

Ansprechpartner: Jens Clausen, Susanne Figge

Details

Datum:
1. August 2017
Zeit:
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort

Kulturschmiede e.V.
An der Hütte 3
Wuppertal, 42349
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Website:
www.kulturschmiede-ev.de