Zum 2. Mal stand der Isenheimer Altar, von Matthias Grünewald, diesem rätselhaften, aber so genialen Künstler, im Mittelpunkt der Kunstbetrachtungsreihe des Malers Christian v.Grumbkow. In der gut gefüllten Kulturschmiede näherten sich die Anwesenden unter Grumbkows Anleitung, diesmal - ganz der Jahreszeit und dem bevorstehenden Weihnachtsfest entsprechend - den Bildtafeln um die "Verkündigungs-" und "Geburts-Szenen" Schritt für Schritt an. Es wurde im Laufe des Abends deutlich, dass Matthias Grünewald den Betrachter eine große Achtsamkeit abverlangt, da jedes kleinste Detail eine oder gar mehrere Bedeutungen hat. Diese Bedeutung zu ergründen aber nicht die eigentliche Aufgabe sein sollte. Sondern vielmehr kann der Betrachtende erleben, dass mit der verfeinerten Wahrnehmung - statt urteilender Ergebnisse -ein lebendiger, immer mehr in die Tiefe führender Prozess stattfindet. Konsequenz: Fritz Figge stellte in Aussicht, dass der Isenheimer Altar auch im kommenden Jahr wieder Thema werden sollte. Und dass er mit Christian v.Grumbkow nach Colmar, ins Unterlindenmuseum fahren möchte, um dort den frisch renovierten Bildtafeln einen Besuch abzustatten. Dabei wird auch neues, digitales Bildmaterial für künftige Kunstbeteachtungsabende erstellt.