Susanne Fasbender zeigte den zweiten Teil der Filmtrilogie Brand in der Kulturschmiede. In beeindruckenden Bildern gelang es der Autorin darin, die Perspektive der vom Braunkohletagebau betroffenen Menschen im Rheinischen Revier darzustellen und dabei sehr persönliche Einblicke in das tägliche Leben der zur Umsiedlung gezwungenen Familien zu gewinnen. So wurde deutlich, dass von den riesigen Baggern nicht nur ganze Landschaften, sondern auch intakte Dorfgemeinschaften zerstört und nicht nur Bäume, sondern auch Menschen entwurzelt werden. Eine bizarre Schönheit der Zerstörung und des Verfalls kennzeichnen den Film ebenso wie die tiefen Einblicke in die Ohnmacht der örtlichen Entscheidungsträger gegenüber den Konzerninteressen von RWE. Dabei zeigt Fasbender, wie der Energieriese skrupellos seine Interessen im Sinne der Profitmaximierung durchsetzt und die Bedürfnisse der Menschen mit Füßen tritt. So wurden beispielsweise von RWE Bewohner ausgespitzelt, Nachbarn gegeneinander ausgespielt, Informationen gesammelt und Dossiers angelegt, um Entschädigungen möglichst gering zu halten, was existenzbedrohlichen Folgen für Betroffene hatte. In der anschließenden Diskussion wurde über Instrumente des Klimaschutzes, wie den Emissionshandel sowie die Macht und Gier der Konzerne gesprochen. Ein Zuschauer meinte, dass das menschenverachtende Vorgehen von RWE an Stasimethoden erinnere. Beitrag: Oliver Wagner